Die Ereignisse hatten sich überschlagen und selbst mir hatte es wehgetan zu sehen wie Sam tot dagelegen hatte. Ich hatte gefühlt, während die Dämonen um uns herum geschwirrt waren, das die Trauer in mir aufgestiegen war um so mehr hatte es Dean mitgenommen. Und wo manchmal auch Schatten ist so ist dort auch Licht. Woher auch immer dieser Engel plötzlich gekommen war er hatte Sam gerettet und Dean wahrscheinlich dazu denn ich glaubte nicht das es Dean ausgehalten hätte ohne seinen Bruder weiterzumachen. Sie hingen zusammen wie Pech und Schwefel und vielleicht würde das irgendwann ihr Tod sein. Als Jäger durfte man sich keine Schwäche erlauben. Es bedeutete das man erpressbar war für diverse Biester. Man konnte nicht mehr handeln so wie man wollte. Auch wenn es mich manchmal in meinen dunklesten Stunden schmerzte so war ich doch froh das ich keine Kinder hatte. Keine Frau die ich noch einmal verlieren konnte. Alleine und doch in eine Gemeinschaft eingebunden in der ich zufällig hineingeraten war.

Danach waren ich und Jo sowie Ellen in mein Haus zurückgekehrt doch lange blieb Ellen nicht denn sie mußte zurück ins Roadhouse. Ich selbst hatte mich in meine Bücher vergraben während neben mir eine Flasche Bier stand und ich ab und an einen Schluck nahm. Ich mußte wissen warum ausgerechnet Engel den Jungs halfen. Nur war mir schon klar das mir selbst die Bücher nicht helfen würden aber wen sollte ich auch schon anzapfen? Priester? Hm....wäre eine Idee aber die könnten mir wahrscheinlich auch nicht gerade weiterhelfen also doch erst einmal die Bücher.

Nachdem meine Ma und ich das haus betreten hatten, war sie ziemlich schnell wieder verschwunden. "Hey, Bobby.. dürfte ich mal deine Dusche benutzen ?", fragte ich weiter und er nickte.

Es dauerte nicht lage, ich wusch mir nur den groben Dreck ab, zog meine Klamotten wieder an und tappte Barfuß die Treppe hinunter.
"Das mit diesem Engel bringt mich noch um...", seufzte ich und kramte meinen Laptop aus der Tasche, schlug ihn auf und wählte mich in Bobbys W-Lan ein.
"Warum hilft dieser kerl uns ?"

Ab und an war ich aufgestanden wenn das Telefon in der Küche geklingelt hatte. Manchmal war es ein Jäger der mein Wissen gebrauchen konnte oder es war irgendeine Polizeibehörde die wissen wollte ob der oder die Person die ist sie sie behauptete zu sein. Es wunderte mich sowieso das man meine Stimme nicht mittlerweile irgendwo gespeichert hatte. Und doch fühlte ich mich in dieser Welt des Übernatürlichen heimisch. Die Gemeinschaft der Jäger bestand zwar meistens aus Einzelkämpfern weil die meisten alleine loszogen aber es gab auch welche die zu zweit jagten weil das Leben als Jäger schon einsam genug war. Keine Freunde, Keine Liebe oder Zuhause. Der `Job` wie ihn manche von ihnen bezeichneten wurde nicht bezahlt eher zahlte man eher mit seinem Leben noch drauf wenn man unachtsam war oder eine Schwäche hatte. Viele von ihnen verlegten sich auf Kreditkartenbetrug oder zeitweilige Jobs um das Leben als Jäger zu finanzieren zu können denn man mußte wenn man mit dem Auto fuhr die Tankfüllungen sowie Essen, Trinken, Motelzimmer und diverse andere Dinge ja irgendwie bezahlen. Es war ein Leben das keiner führen wollte und doch gab es uns. Wir die die Welt vielleicht nicht retten konnten doch wenigstens vielleicht etwas sicherer machten wenn ein Wesen vernichtet worden waren.

Darüber zu sinnieren war unsinnig aber manchmal tat ich es und manchmal erkannte ich auch was man so alles opferte neben der geisten Gesundheit mal abgesehen.

Wieder saß ich an meinen Schreibtisch , umgeben von Büchern und Pergamentrollen. Vieles war in anderen Sprachen geschrieben und glücklicherweise beherrschte ich einige davon aber nichts stand darin über Engel oder ähnliches. Also hatte ich gerade ein Buch in der Hand das sich nur am Rande mit Monstern beschäftigte aber ein oder zwei Sätze waren über Engel enthalten. Jo sprach mich an, bat mich die Dusche zu benutzen was ich ihr erlaubte um dann mich weiter mit einem anderen Buch zu beschäftigen.

Lange dauerte es nicht bis sie zurückkehrte. "Hm.....", meinte ich um dann einen Schluck Whisky aus dem Glas zu trinken bevor ich ihr antwortete: "Der wird seinen Grund gehabt haben." Ich musterte das Buch das ich gelesen hatte um dann wieder zu Jo zu sehen die sich mit dem Laptop beschäftigte. "Sie sind geschlechtslos, Krieger und laut einem der Bücher sind sie für den Schutz des Himmels verantwortlich. Ich suche noch weiter aber das was diese diversen Wikiseiten ausspucken werden ist Bullshit auch wenn evtl. ein Körnchen Wahrheit drin enthalten sein könnte." Ich hielt nicht viel von diesen Wikiseiten weil sie mehr verschandelten und das Wissen gleich mit. Ich verließ mich eher auf Bücher, Pergamente und Zettel. Lag wohl an der Generation.

<----- Diner

Ich fasste nochmals Kates Worte auf wegen ihrem Bruder aber leider gingen grad wirklich die 7 Todsünden vor, wo wir erstmal wissen mussten, was Bobby hatte. Auch ich trat nach der schweigenden Fahrt, hinter Dean ein und warf Jo ein Lächeln zu. Laut den Blicken kannten Kate und Jo sich aber wie mein Bruder schon sagte ging was anderes gerade vor. Ich trat zu Bobby und schaute ihn fragend an ''Also was haben wir?'' Vor allem wie konnte das geschehen die Todsünden tauchten nicht so einfach auf. War da echt das Höllentor schuld gewesen? ''Neid, Zorn und der Rest? Meinst du das mit deiner SMS ernst?'' hackte ich um sicher zu gehen nochmal nach. Und ja irgendwie wiederholte ich fast meinen Bruder aber ohne Absicht.

<---Diner

Ich nickte Dean zu und stieg in mein Auto. Jedenfalls bezeichnete ich es mittlerweile so. Ich folgte seinem Impalla auf den Highway. Die Fahrt war nicht sehr lang. Naja, mittlerweile bezeichnete ich als 'Lang' Strecken von mindestens 6 Stunden oder so. Meine Schmerzgrenze war sehr hoch was Autofahrten anging. Als Dean dann bei einem Schrottplatz einbog war ich erst verwirrt, doch dort war auch ein kleines Haus zu finden.

Nach den beiden Jungs betrat ich vorsichtig das Haus. Ich war hier noch nie, ich wusste nicht wer hier lebte, auch wenn es ein Jäger zu sein schien, vorsichtig genug konnte man nie sein. Außerdem fühlte ich mich immer sehr unwohl wenn ich Häuser oder Wohnungen fremder Leute betrat die ich nicht kannte. Das hatte sich auch durch meine Arbeit im letzten Jahr nicht wirklich geändert. Ein wenig überrascht entdeckte ich Jo in einer Ecke. Dean hatte schon erzählt, dass sie sich kennen würden, doch sie schien nicht weniger überrascht als ich zu sein einander hier anzutreffen. Vor allem weil wir seit ein paar Monaten nichts mehr von einander gehört hatten. Ich nickte ihr kurz lächelnd zur Begrüßung zu und hörte dann, wie Dean mich vorstellte. Ich begrüßte die anderen mir einem kurz angebundenem "Hi!" während ich kurz lächelte. Der Mann, Bobby, welcher an einem Schreibtisch saß, konnte der Vater der beiden sein. Um ihn herum lagen gefühlte 100te von Büchern. Wow, das schien alles irgendwie Informationen zu haben, die wir brauchten. Ich blickte mich kurz im Raum um. Über uns befand sich eine Dämonenfalle, kluger Schachzug. Würde ich irgendwann mal sesshaft werden, würde ich mir das merken. Vielleicht würde ich das irgendwie unter dem Fußboden verstecken oder so. Insgesamt war alles sehr rustikal eingerichtet. Meist zweckmäßig, aber wen sollte das stören. Dean setzte sich nach meiner 'Vorstellung' aufs Sofa, während Sam begann Bobby bezüglich einer SMS zu fragen, die sie vermutlich eben im Diner bekommen haben, blieb ich da stehen wo ich war und hielt mich eher im Hintergrund. Wie gesagt. Fremde Häuser von Leuten die ich nicht kannte, nicht so mein Fall. Vor allem weil ich keine Ahnung hab wo ich hinsollte. Diesbezüglich ließ ich mir aber nichts anmerken.
Ich war trotzdem gespannt, was hier noch draus werden würde. Das mit den sieben Todsünden war neu für mich. Außerdem fragte ich mich, wie es sein konnte, dass diese urplötzlich auftauchten und Unheil anrichteten. Ich hatte wohl wirklich noch vieles zu lernen, wie Dean vorhin schon sagte.

Ich hatte zuerst noch einiges versucht zu finden über Engel da klingelte eines meiner Telefone schon fast Sturm. Blitzschnell war ich dran, hörte einen der Jäger zu der schon fast panikartig losredete bevor ich überhaupt abgenommen hatte. Doch ich entnahm seinen Worten das eine größere Dämonengruppe sich in Nebraska aufhielt und das es dort zu sehr komischen Omen gekommen war. Dann hörte ich seine zornigen Worte und zum Schluß einen Schuß. Am anderen Ende war Stille bis ich ein paar lateinische Worte hörte doch sie kamen nicht von meinen Gesprächspartner. Ich legte auf, etwas geschockt und doch widerholte ich die Worte die ich gehört hatte.

Blitzschnell war ich wieder an meinen Büchern während ich Jo bat sofort nach merkwürdigen Omen und anderen in Nebraska Ausschau zu halten. Es dauerte doch nach einer Weile fand ich endlich was ich gesucht hatte. Mein Gesicht verzog sich und hoffte das Jo was anderes fand als das was mir der Jäger gesagt hatte. Doch alles wies tatsächlich nach Nebraska und die 7. Todsünden. Von daher schrieb ich Dean eine SMS und wartete.

Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchten sie endlich auf. Im Schlepptau eine junge Frau mit Namen Kathrine. Ich runzelte die Stirn. Es gab da eine Jägerin namens Kathrine. Noch nicht lange eine Jägerin und sie hatte die ersten Monate überlebt. Was an sich schon ein Wunder war denn normalerweise überlebten Anfänger nicht mal den ersten Tag geschweige denn einen Monat selbst mit Aufzeichnungen nicht. Man mußte schon ganz schönes Glück haben oder jemanden an seiner Seite haben um evtl. zu überleben. Das hieß aber nicht das Kinder von Jägern auch das Überlebens-Gen geerbt hätten. Ein Fehler ihrerseits und das wars.

"Setz dich Mädchen", meinte ich zu Kath etwas brummig um dann zu den Retter der Damenwelt zu sehen. "Exakt die 7 Todsünden. Hochmut, der Neid, die Wollust, die Trägheit, der Zorn, die Völlerei und der Geiz- So wie es aussieht sind sie aus dem Höllentor entkommen und machen Nebraska unsicher. Ein Jäger ist wohl auf sie gestoßen und umgekommen." Und schob ihnen dann den Ausdruck der Zeitung zu (also die verhungerte Farmerfamilie) mit Foto. Und spielte ebenfalls das Überwachungsvideo eines Schuhladens ihnen vor inklusive der Außenüberwachung. "Ich würde sagen packt das beste vom besten ein. Und dann betet das sie zu besiegen sind." Die waren wahrscheinlich gefährlicher als alles was sie bis jetzt bekämpft hatten.

Aufmerksam hörte ich zu und las mit sowie ich zuschaute und ja ich war schockiert denn sowas hier oben auf der Erde zu haben, war sicher kein gutes Zeichen. Doch viel reagieren konnte ich nicht denn Dean wollte ja sofort loslegen und gab wie immer seine Anweisungen. Ich drehte mich von Bobby zu Dean. Moment, Moment stopp mal ''Dean halt....'' hatte er denn einen Plan? Ich der den Kopf hatte nämlich grad noch nicht. "Dann mal los nach Nebraska und lasst uns diesen Mistkerl schnappen und die anderen 6 am besten mit dazu" denn genau diese Worte waren eigentlich keiner. Klar waren es Dämonen aber immerhin Todsünden... Ja sicher Weihwasser und Latein aber ''Mhhh'' ja genau. Aber was sollte jetzt auch das lange rumdiskutieren wenn wir keine Zeit hatten, die Dinger mussten dahin zurück wo sie herkamen und so ein Angriffsplan konnten wir uns noch immer überlegen. Also waren meine Bedenken jetzt erstmal weg und ich folgte ihm ebenso.

Von dem Mädchen kam kein Einwand oder ähnliches. Von daher stand ich ebenfalls auf und scheuchte alle aus meinen Haus raus, schloß die Tür ab und sprach noch mit einem meiner Mitarbeiter. Danach ging ich zu meinen Wagen der direkt neben dem Impala stand. In meinen Kofferraum hatte ich wie alle Jäger alles vorrätig. "Wir treffen uns in Lincoln in Nebraska. Treffpunkt ist das dortige Diner", bestimmte ich und stieg in meinen Wagen. Im nächsten Moment war ich auch schon vom Hof gefahren und verlangte meinen Wagen die Höchstleistung ab denn diese 7 Todsünden waren wichtig. Jede Minute die wir verschwendeten kostete Menschen das Leben. Ein Leben zuviel.


----->TBC: Nebraska/Lincoln